Sonntag, 16. November 2014

Multi-Channel-Strategie am Beispiel der PKZ-Gruppe


Als eines der ersten Schweizer Unternehmen entschied sich die PKZ-Gruppe für eine konsequente Multi-Channel-Strategie, welche die On- und Offline-Welt durchgehend verknüpfen soll. Für die beispielhafte und nutzerfreundliche Umsetzung hat die traditionsreiche Modehaus-Kette aus Urdorf ZH den diesjährigen E-Commerce Award gewonnen. Zudem räumte man in der Kategorie "Multi-Channel & Logistics" den SHEcommerce-Spezialpreis ab.

Das Online Shopping-Portal von PKZ MEN & WOMEN, das anfangs Jahr im Zuge einer Neupositionierung von thelook.com auf pkz.ch umgetauft wurde, verzeichnete bereits ein Umsatzwachstum von 30% zum Vorjahr.

Gemäss Nicolas Schibler, Geschäftsführer E-Commerce der PKZ-Gruppe, soll der Onlineshop nebst dem zusätzliche Verkaufskanal auch als Informations- und Kommunikationskanal für das Offline-Geschäft dienen. In sämtlichen Werbemassnahmen werden alle Kanäle als gleichwertig angeschaut und crossmedial gepusht. Im Onlineshop fällt die starke Verknüpfung zu den Filialen auf. So kann sich der Kunde ein Kleidungsstück zum Anprobieren reservieren lassen oder online bestellen und im Laden abholen.
Für die PKZ gehört nebst der möglichst einfachen und kundenfreundlichen Logistik auch eine transparente Preisstrategie zur Multi-Channel-Strategie. So sind die Preise ob online oder offline immer identisch. Ein weiterer Vorteil bei dieser Strategie ist auch, dass man kanalspezifische Promotionen lancieren kann: Am Valentinstag zum Beispiel hatte PKZ eine Aktion, bei der jede Person, die online für über 100 Franken einkaufte, einen Geschenkgutschein im Wert von 20 Franken für den offline-Kauf erhielt.

Durch die Vernetzung der Verkaufskanäle wird das Einkaufserlebnis des Kunden überall nahtlos fortgeführt. Der Kunde kann, unabhängig davon, in welchem Kanal er sich gerade befindet, dieselbe Dienstleistung wahrnehmen. So kann er im Onlineshop etwas kaufen, in Echtzeit hat er den Einkauf auf der App und gleichzeitig verfügen auch die Filialmitarbeiter über die aktuellen Informationen. Gemäss Nicolas Schibler fällt in den Auswertungen auf, dass der Kunde meistens in verschiedenen Kanälen unterwegs ist. So sieht der Kunde beispielsweise im Newsletter auf dem Smartphone ein Produkt, geht in die Filiale und probiert es an und kauft es am Wochenende via PC online ein.


Auch in der Customer Loyality setzt PKZ ihre Strategie konsequent um und verküpft die Kundenkarte "Insider-Card", die über alle vier Retail-Brands (PKZ, Feldpausch, Burger und BLUEDOG) als Zahlungsmittel und zum Sammeln von Umsätzen sowie Treuerabatten eingesetzt werden kann, mit der digitalen Welt. Hat der Kunde beim Einkauf in der Filiale die Kundenkarte vergessen, kann er später den Betrag online (auf der Webseite oder im App) mit dem Kassenzettel seinem Kundenkonto selber gutschreiben lassen. Ebenfalls kann sich der Kunde seinen Umsatz ab einem bestimmten Betrag selber in einen Gutschein umwandeln.

Durch die Multi-Channel-Integration konnte sich die PKZ-Gruppe gegenüber übermächtigen Playern wie Zalando einen Wettbewerbsvorteil verschaffen, indem das reale Geschäft mit der digitalen Welt verschmelzte. Das Unternehmen ist somit viel näher am Kunden und bietet überall ein innovatives Einkaufserlebnis. Für uns ein absolut gelungenes Beispiel für eine Multi-Channel-Strategie.

Kennt ihr auch Unternehmen, die crossmedial sehr identisch auftreten und auf verschiedenen Kanälen gleich daherkommen? Teilt mit uns eure Erfahrungen - wir freuen uns auf die Kommentare!

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